Weihnachten 2010

Rundbrief 2010-12

Liebe Freunde, seit einiger Zeit laufen Unterstützung und Kontakt mit CRAN Ghana und bei uns in Deutschland zusammen. Seit einigen Jahren sind wir ein kleines Team. Diesmal möchten wir uns kurz vorstellen. Hintergrund ist auch unsere aktuelle Situation: Aus gesundheitlichen Gründen bin ich sehr eingeschränkt. Aber ich bleibe weiterhin. Wir wachsen zu einem Team und wünschen uns vom C(hristian) her getragen und als N(etwork) verbunden zu sein.

Patrick schrieb uns schon 1992 in einem Brief, wie erschüttert er über die Lebensbedingungen auf dem Land war. Überall Armut, schlechte Häuser und Mangel an Lebensmittel und gutem Trinkwasser. Aber er wollte, dass diese Menschen dennoch von der Liebe Gottes hören und erfahren sollten.

„A visit to these village display what poverty is.“

1993 ist Patrick zur Gründung für CRAN Deutschland gekommen, 1994 hat es den ersten Besuch von uns in Ghana gegeben. So lernen wir miteinander und zusammen. Für Kinder wird Unterstützung sichtlich nötig. Das betrifft im Lauf der Jahre bis zu 100 Kinder, die mit einer Ausbildungspatenschaft vom Kindergarten bis zur kompletten Ausbildung gefördert werden. Im Sommer 1997 findet ein Workshop für Jugendliche statt. Ein Team von 100 Leuten arbeitet morgens für den Schulaufbau und abends gibt es Musik und Show für alle.

In 1999 gab es ein Team von sechs Leuten, die berichteten:

„Die Lebensumstände auf den Dörfern sind schlecht. Es ist schwer vorstellbar, wie sich dieses Land überhaupt entwickelt.“

Und doch tut sich einiges. Mit dem EED Bonn arbeitet CRAN Ghanaseitdem regelmäßig zusammen. Micro Credit war zuerst informell gestartet, einJahr später aber dann eigenständig losgezogen – da sind wir finanziell ausgeklammert.

Ab 2001 hat es den Aufbau von Hohoe gegeben. Was als Büro zu Hause begann, hat in den ersten Jahren dann seine Unterkunft für ein Team als Niederlassung geschafft. Innerhalb Cape Coast ist das Büro umgezogen. Anfang 2007 hat es dann einen tödlichen Unfall gegeben, bei unserem Besuch. Das ist schockierend und zeigt doch Gottes Wege. Auch in 2009 haben wir Besuch von Patrick als Leiter im Frühjahr und von Dan als Board Member im Herbst gehabt. Und dann haben wir im letzten Sommer, gerne und neu motiviert, Ghana besucht. Ja, da sind wir bei dem, was ein Team ausmacht.

Ja, bei unserem letzten Rundbrief haben wir vom Besuch in diesem Jahr geschrieben. Dazu ist nun unser neues Mitglied Gerd Eibach dabei, der sich dazu vorstellt:

„Ich bin 45 Jahre alt, verheiratet und Vater zweier inzwischen schon großen Töchter (17 und 18 Jahre alt). Wie alle anderen im Vorstand habe ich auch in Dortmund studiert und zwar Statistik. Beruflich habe ich mich immer mit der inhaltlichen Ausgestaltung von Informationssystemen und mit Controllingfragen beschäftigt, als Lieblingsgebiet hat sich dabei das Personalcontrolling herauskristallisiert. Seit diesem Jahr leite ich in einer Bank die entsprechende Arbeitsgruppe. Mit dem Wechsel in das Bankenumfeld ist nun auch ein räumlicher Wechsel in den Süden verbunden: von Hamburg geht es nach Hannover.
Mit CRAN bin ich von Anfang an verbunden gewesen. Durch meine Erfahrungen durch die diesjährige Reise nach Ghana und die mit meinem räumlichen Wechsel verbundenen Veränderungen habe ich mich entschlossen, den Vorstand künftig zu verstärken, und wurde daher im Oktober als ‚Neuling‘ in den Vorstand gewählt (danke für das Vertrauen!).
Neben meinen Erfahrungen als Controller und Personaler möchte ich in der nächsten Zeit dabei mithelfen, dass das Bild von einem wachsenden Freundeskreis Gestalt gewinnen kann, das ich aus Ghana mitgenommen habe.“

Von Anfang an hat neben meiner Vorstandsposition Mathias Rusert die Stellvertretung inne. Er stellt sich hier vor, etlichen ist er von „ihren Patenkindern“ her geläufig:

„Hallo, ich bin 1968 im schönen Westerwald geboren. Meine „geistlichen Wurzeln“ liegen im CVJM, der evangelischen Landeskirche und der Landeskirchlichen Gemeinschaft. Ende der80er führte mich mein Weg zum Studium der Statistik an die Uni Dortmund. Dort ergab sich schnell Kontakt zur Studentenmission in Deutschland. Schon während der Studienzeit kam die Anfrage, ob ich mir einen hauptamtlichen Dienst in der Schüler-SMD für Nordrhein-Westfalen vorstellen könnte. So waren meine Frau Rosi und ich für 3 Jahre dabei.
Ich sehe es als Geschenk Gottes an,dass ich nahtlos beruflich als Statistiker arbeiten konnte. Inzwischen arbeiteich im Institut InEK für das Entgeltsystem im Krankenhaus GmbH als Bereichsleiter EDV & Statistik. Seit 2003 wohnen wir in Lohmar.
Im Frühjahr 2008 haben wir einekleine Leila geschenkt bekommen (man kann es nicht anders sagen!). Rosi machtvon ihrem Lehrer-Job für ev. Religion und Deutsch am Gymnasium momentan eine Elternpause. Uns geht es zu dritt sehr gut, wir sind Gott sehr dankbar für das Zusammensein als Familie.
Meine Mitarbeit im CRAN Freundeskreis geht bis zum Begin zurück. Patrick Agbesinyale lernte ich über den Mensa-Büchertisch kennen. Zusammen mit Rosi bin ich Gründungsmitglied und seitdem auch im Vorstand als Zweiter Vorsitzender dabei. Seit Ende der 90er bin ich für das Ausbildungspatenschafts-Programm CESS (ChildEducation Support Scheme) zuständig. 1999 war ich mit einer Sechsergruppeselbst in Ghana. Das ist zwar jetzt schon eine Weile her (und leider hat sichdurch diverse, hauptsächlich berufliche Gründe seither keine zweite Ghanareise ergeben), hat mich aber trotzdem geprägt und beeindruckt. Die ‚Themengebiete‘ Afrika, Mission, Armut, Chancengleichheit, Gerechtigkeit sind mir schon lange und immernoch ein Anliegen.“

Als wir 1995 offiziell anerkannter „e.V.“ wurden, ist rechtmäßig die Spendenbescheinigung über die Stadt Aachen gelaufen. Aber bald ist dann ganz normal die Spenderunterstützung von uns selbst betreut worden. Doch dahinter steckt, was Jörg Ziegenhirt beschäftigt:

„Ich bin 45 Jahre alt, verheiratet und Vater zweier Kinder im Grundschulalter. Nach dem Studium der Informatik inDortmund habe zunächst in unterschiedlichen Firmen versucht, die Welt zu verbessern – genauer mit computerbasierter Optimierung komplexer Problemstellungen mein Geld zu verdienen. Nach weiteren Erfahrungen in der reinen Programmiersklaverei widme ich mich seit August 2010 nun beruflich den Kindern anderer Leute und versuche dort die Welt im Kleinen zu verbessern. Als Seiteneinsteiger an einem Berufskolleg muss ich nun 2 Jahre so etwas wie ein Referendariat durchstehen, um mich dann als Lehrer professionell dieser Aufgabe zu stellen.
Afrika habe ich 1988 in Form eines vierwöchigen Workcamps in Zimbabwe kennengelernt. Nach weiteren Besuchen habe ich dann 1993 selber ein Workcamp dort mit afrikanischen Freunden durchgeführt. Diese Erfahrungen sowie meine Teilnahme an der Gruppenreise nach Ghana 1999 bringe ich in die Arbeit von CRAN mit ein, wo ich seit Beginn für die Finanzen zuständig bin. Ich bin Gott sehr dankbar, dass wir mit und durch CRAN dieChance haben, etwas zu verändern in dieser Welt. An einer konkreten Stelle -denn die ganze Welt werden wir nicht auf einmal verbessern…
‚Ihr seid das Salz der Erde. […] Ihr seid das Licht der Welt‘ (aus Matthäus 5, 13f).“

Und schließlich ist unsere Internetdarstellung sehr früh umgesetztworden. Wolfgang Brüßler gestaltet sie, einfach und für uns ausreichend. Einpersönlicher Hintergrund hat dabei auch seinen Beitrag:

„Zusammen mit dem übrigen harten Kernhabe ich 1993 in Dortmund den CRAN Freundeskreis gegründet und mit aufgebaut. Nach meinem Chemietechnik-Studium bin ich in Dortmund geblieben und habe über 13 Jahre  als Softwareentwickler im Telekommunikationsbereich gearbeitet. In derselben Zeit ist CRAN Ghana von einem kleinen Team um Patrick zu einer größeren Entwicklungshilfeorganisation gewachsen, die als anerkannter Partner mit Organisationen wie der Weltbank kooperiert.
Das letzte Jahr war für mich von Veränderungen geprägt. Angestoßen durch kleinere und größere ‚Einschläge‘ (Schlaganfälle meiner Mutter, angespannte wirtschaftliche Situation im Unternehmen, Bandscheibenvorfall, Midlife Crisis, …) überlegte ich schon seit einiger Zeit, den Arbeitsplatz zu wechseln. Nach der Operation am Gründonnerstag hatte ich Karfreitag 2009 mein persönliches ‚Auferstehungserlebnis‘: Ohne Schmerzen aufstehen! Durch diese Heilung hat Gott mir nicht zuletzt neue Freiräume geschenkt. Eine weitere Gebetserhörung kam Juni 2009 in Form eines Stellenangebotes aus Berlin. Damit wäre verbunden: In Dortmund kündigen, nach Berlin umziehen, in einer neuen Firma einleben, einen neuen Freundeskreis aufbauen, eine neue Gemeinde finden, bleibt meine Bandscheibe nun stabil? Und was ist mit meiner Mutter, die in Dortmund im Heim lebt?
Zwei Wochen später hatte ich bereits einen Arbeitsvertrag. Ich durfte erleben, wie Gott alle möglichen Türen öffnet und Wege ebnet: Meine Familie ist näher beieinander. In Berlin habe ich eine gute Wohnung gefunden, bereits im Vorfeld hatte ich einige persönliche Kontakte und Anknüpfungspunkte. In diesem Jahr habe ich mich auch einer neuen Gemeinde angeschlossen. Im Oktober bin ich wieder einen Halbmarathon gelaufen, ohne gesundheitliche Probleme.
Es hat sich bei mir vieles verändert. Ich bin gespannt, was die nächsten Schritte bringen werden.“

Tatsächlich gibt es nicht nur den Vorstand, sondern auch andere aktiveFreunde: Die, die selbst mit uns schon einmal zum Besuch in Ghana waren. Eine übersetzt für uns, das ist eine enorme Hilfe. Etliche haben ihre Kontakte mit eingebracht, sei das in Hamburg oder in Württemberg. Wer CRAN unterstützt, kann das in seiner persönlichen Art, egal aus welcher Gemeinde oder aus welchem persönlichen Hintergrund.

So freuen wir uns, wenn ihr verbunden bleibt.

„Lass uns, Herr, deine Gnade sehen, und gewähre uns dein Heil.“

Herzliche Grüße, bis bald – ? !